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Gewässerschutz und Sportfischerei

  • Gewässerschäden nach Abwassereinleitungen und Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen
  • Fischerei- und Biotopschäden
  • Schäden in Natur- und Landschaftsschutzgebieten


  • Beispiele:

    Sanierungskonzept für ein eutrophes Gewässer

    1.Situation

    Ein etwa 100 ha großer, bis zu drei Meter tiefer Stausee wird u.a. mit Wasser gespeist, das aus einem Gebiet stammt, in dem mehrere aktiv betriebene Steinbrüche liegen. Dadurch kommt es zum Abfluß erheblicher mineralischer Schwebstoffmengen. Gleichzeitig wird der Stausee zunehmend eutroph. In den zurückliegenden Jahren wurden wiederholt in den Sommermonaten Sauerstoffmangelsituationen, Geruchsentwicklungen, Fischsterben und vergleichbare Schwierigkeiten beobachtet.
    Die verantwortliche Gemeinde will diesen Zustand verbessern und beauftragte unsere Gewässerbiologin mit der Erstellung eines Sanierungs- und Bewirtschaftungskonzeptes für dieses Gewässer. Die Untersuchungen und Begutachtungen erfolgten in enger Zusammenarbeit mit einem ortsansässigen chemischen Untersuchungslabor.

    2. Durchführung der Untersuchungen

    Als Basis des zu erstellenden Konzeptes wurden mehrere Tiefenprofile des Gewässers aufgenommen, da keine ausreichend aktuellen Tiefenangaben vorgelegt werden konnten. Bei diesen Tiefenmessungen wurden gleichzeitig Informationen über die Mächtigkeit der jeweiligen Schlammablagerungen gesammelt. Darüber hinaus wurden Versuche mit Driftkörpern durchgeführt, um den Verlauf der Wasserströmung innerhalb des Stausees zu erfassen und Bereiche mit geringem Wasserwechsel abgrenzen zu können. Im Einzugsgebiet des Gewässers wurden über zwölf Monate wiederkehrende chemische Analysen vorgenommen, um die Menge der zufließenden Nährstoffe und mineralischen Sedimente abschätzen zu können. Gleichzeitig wurden in den Zuflußgewässern biologische Güteuntersuchungen durchgeführt.

    3. Ergebnis der Untersuchung

    Obwohl die Untersuchungen wegen einer überraschenden Sperrung der Fördermittel nicht im gewünschten Umfang beendet werden konnten, war es doch möglich, eine Übersicht über die wichtigsten Belastungsquellen im Einzugsgebiet sowie über Schwerpunkte der Sedimentation organischer Stoffe im Stausee zu erarbeiten. Auf dieser Basis wurden gezielte punktuelle Entschlammungsmaßnahmen in übertiefen Bereichen vorgeschlagen. Daneben wurden verschiedene Alternativen (Wasserbelüftung, Kalkung des Gewässerbodens, Verbesserung der Zuflußqualität, Anlage eines ökologischen Regenerationsbereiches im Zuflußsystem) diskutiert und sowohl von der Kosten- als auch von der Effektivitätsseite her untersucht.

    Fischsterben in einem Hafen

    1.Situation

    Durch Baggerarbeiten in einem Hafen kam es zur Aufwirbelung großer Schlammengen. Das Wasser trübte sich über mehrere Tage stark ein, die Sauerstoffzehrung des aufgewirbelten Sedimentes führte zu Sauerstoffkonzentrationen bei 0 mg pro Liter über etwa zwei bis drei Tage.
    In diesem Zeitraum kam es zu einem umfangreichen Fischsterben des vorhandenen Fischbestandes, der durch intensive Hege- und Besatzmaßnahmen seit vielen Jahren vom anliegenden Angelsportverein, dem Fischereipächter dieses Gewässers, aufgebaut worden war.

    2. Tätigkeiten unserer Gutachter

    Nach Besichtigung der örtlichen Gegebenheiten, während der unser Fischereigutachter sich vor allem einen Gesamteindruck der Produktionskraft des Gewässers verschaffte, wurden zunächst aus den zurückliegenden Jahren Fang- und Besatzdaten zusammengetragen sowie Informationen über einzelne chemische Wasseruntersuchungen beschafft. Auf dieser Basis konnte ein umfassendes Bild der hydobiologischen und fischereilichen Situation erarbeitet werden und auf der Basis der normalen Produktionskraft des Gewässers der aus diesem Fischsterben resultierende Schaden berechnet werden.
    Wie bei allen Fischereiverlusten in natürlichen Gewässern üblich, besteht der Schaden nicht nur in dem Verlust der Fische, sondern auch in einer mehrjährigen Beeinträchtigung der Fischproduktion und somit der Fangmöglichkeiten der Fischereipächter in den folgenden Jahren.